100 Jahre VfB Rauenberg - Anekdoten

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Anekdoten

Spielerversammlung - Karteln und Taktik am Donnerstag abend

Jeden Donnerstag abend war Spielerversammlung in der „Stratz“ – heute bekannt als Hotel Winzerhof, früher das Clubhaus und Vereinsheim der Spieler. Die Wirtschaft war immer voll von Spielern, die sich nach dem Training dort versammelt haben. Natürlich wurde da die letzten und kommenden Spiele besprochen – aber nicht nur. Alle spielten dabei auch Karten und zu trinken gab’s natürlich auch genug.

Ein langer Kabinengang

Die Stratz diente viele Jahre auch als Vereinsheim, damit sich die Rauenberger Spieler und Gäste umziehen konnten. Danach ging es die doch ordentliche Strecke von der Bahnhofstraße zum Sportplatz in der Ecke Pfarrgartenstraße / Im Brühl, bzw ab 1954 zum Sportplatz in der Schönbornstraße.

11 Simpel und ein selbstgemachter Ball

Gerade in den Nachkriegszeiten war der Rauenberger Fußball mehr von Wollen als von Können geprägt. In den schwierigen Nachkriegszeiten musste man sich schon mal einen Fußball selbst machen. Entsprechend war die Qualität des Teams. Von den Rauenberger hieß es schon mal: „Do renne 11 Simpel dem Ball hinterher!“. In Sachen Trinkfestigkeit mussten sich die Rauenberger dagegen nichts nachsagen lassen.

Der erste Spieler von Auswärts – die Welt bricht ein

In den 60er Jahren war es soweit. Erstmals lief ein Spieler für den VfB auf, der nicht aus Rauenberg war. Es war Ottl Brecht und er stammte fußballgeograpisch aus einem anderen Kontinent – aus Mühlhausen. Da aber seine Frau aus Rauenberg war und er überdies beim Bott arbeitete, hieß man ihn doch willkommen – auch wenn für viele Alteingesessene „eine Welt einbrach“.

Schnellpress als Rekrutierbüro

Verkehrte Welt: es gab auch Zeiten, in denen Walldorfer Spieler nach Rauenberg wechselten. Sehr viele Spieler waren auch bei der „Schnellpress“ beschäftigt. Auf diese Weise wurden immer mehr Spieler von auswärts rekrutiert – etwa auch aus Walldorf, angeheuert durch den damaligen Trainer Aldinger.

Highlight Winzerfest

Das Wieslocher Winzerfest war jedes Jahr ein Highlight für die Rauenberger Fußballer. Die übliche Modenschau am Donnerstag abend ließen die Spieler noch aus und bereiteten sich in der heimischen Stratz vor. Doch um 22 Uhr gab‘s kein Halten mehr, die ganze Riege tauchte beim Winzerfest auf und dann wurde die ganze Nacht gefeiert.

Der erste Abgang

Ob es beim Winzerfest oder bei anderer Gelegenheit passiert ist, ist nicht belegt. Aber der erst wissentliche Abgang eines Rauenberger Spielers führt zu einem Wechsel nach Wiesloch. Damals wie heute: der Spieler wurde nach dem Wechsel „geschnitten“

Phantom-Schläge für den Schiri

Auf dem Rauenberger Platz ging‘s immer hitzig zu, und nicht selten war der Schiri im Mittelpunkt. So auch bei einem Spiel Ende der 40er, Anfang der 50er Jahre. Die Gemüter der Spieler und Zuschauer waren so erhitzt, dass der Schiri auf dem Spielfeld Schläge einfing. Der wollte das melden, wurde jedoch im Gespräch von dem damaligen Bäcker Rimmele überzeugt, dass er sich die Schläge eingebildet habe. Welche Argumente auch immer vorgetragen wurden – sie trugen dazu bei, dass keine Meldung erfolgte.

70er Jahre – Die Hartplatzzeiten

Die beste Zeit für den Rauenberg Sportplatz begann in den siebziger Jahren – damals wurde das Sportgelände in der Schönbornstraße als solches festgeschrieben. Die Wanderzeit hatte ein Ende. Allerdings wurde in der Zeit aus dem Rasenplatz ein Hartplatz – die roten Plätze waren deutlich pflegeleichter und moderner als Rasen. Heutzutage unvorstellbar. Deshalb war für Walter Kloé auch einer der schönsten Momente, als 1995 nach 25-jährigem Bemühen ein zweiter Rasenplatz eingeweiht wurde.

80er Jahre – Der Aufwärtstrend beginnt

In den 80er Jahren veränderte dich der Rauenberger Fußball deutlich hin zum Besseren. Mit dem Aufstieg in die Amateurliga gibt es einen regelmäßigen Schlagabtausch mit Teams jenseits der Kreisgrenzen und damit einen großen Lerneffekt.

Zuckerle in der Halbzeitpause – Red Bull von früher

Ein ortsansässiger Allgemeinmediziner war lange Jahre Vorstand vom VfB in den 80er Jahren. Wenn die Spieler in der 1. Halbzeit nicht die gewohnte Leistung zeigten, konnten sie in der Halbzeitpause durchaus mal von einem „Zuckerle“ probieren. Dadurch hatten sie im zweiten Durchgang mehr Energie. Das Problem: Manche von ihnen hatten noch abends Probleme beim Einschlafen.

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